Protokoll der 1. Jahrestagung Aachen 2008
Schloß Rahe, Aachen 14./15.02.2008
Tagungspräsident PD Dr. Becker Aachen
Begrüßung durch den Tagungspräsidenten
Die anwesenden Mitglieder stellen sich vor
- Prof. Antoniadis
- Dr. Assmus
- Prof. Behr
- PD Dr. Becker
- Prof. Bendszus
- PD DR. Fansa
- Prof. Krimmer
- Prof. Mailänder
- Fr. Prof. Matthies
- Prof. Penkert
- Prof. Schaller
- Dr. Scheglmann
- PD Dr. Schulte-Mattler
- Prof. Weis
- Prof. Berger als Gast
Entschuldigt fehlen Prof. Bischoff, Dr. Hoffmann, Prof. Martini, Prof. Ingianni, Prof. Richter,
Es folgt eine Diskussion über mögliche Studienziele und die Form, wie dieses gemeinsam zu organisieren sei. Dabei kristallisiert sich heraus, dass für die jeweiligen Themen so genannte „Kümmerer“ (bzw. Ansprechpartner) genannt werden.
Auf die Möglichkeit, Fördermittel des BMWF für Projekte „seltener Erkrankungen“ zu erhalten, wurde verwiesen.
Konkrete Projekte wurden noch nicht vereinbart, jedoch eine Liste der Ansprechpartner für die einzelnen Themenbereiche erstellt, die dann auf der Homepage einzusehen sein soll. Ziel ist, hieraus Projektgruppen entstehen zu lassen.
Die einzelnen Themenbereiche:
- Nervtumoren
Für diese seltenen Erkrankungen hatte Frau Prof. Matthies schon für ihre Patienten, besonders für Neurofibromatose, eine Datenbank aufgebaut, die möglichst unterstützt werden soll. Ansprechpartner sind Frau Prof. Matthies, Prof. Weis, Prof. Bendszus, Prof. Antoniadis- Experimentelle Verfahren
Ansprechpartner ist PD Dr. Fansa- Für die MRT-Bildgebung, besonders zur Frage Wurzelausriss, steht Prof. Bendszus zur Verfügung und bietet an, Patienten gezielt zu untersuchen, oder auch Untersuchungsprotokolle mitzuteilen.
- Die Ultraschalldiagnostik soll vorangebracht werden; hier wird auf Dr. Kele, Neurologe aus Giessen, verwiesen.
- Intraoperatives Monitorung (Neurographie, SEP MEP): Ansprechpartner Prof. Matthies, Prof. Antoniadis
- OP-Techniken, insbesondere endoskopische Verfahren: Ansprechpartner Dr. Hoffmann, Prof. Antoniadis
- Für neurophysiologische Diagnostik PD Schulte-Mattler
- Ersatz-Operationen: Ansprechpartner PD Fansa, Prof. Schaller
Nach Ansicht von Dr. Assmus ist die Qualitätssicherung ein zentrales Anliegen des NervClub. Neben Initiierung neuer Leitlinienprojekte kommt seiner Meinung nach in Zukunft einem Curriculum Nervchirurgie eine besondere Bedeutung zu. Nach einigen zurückhaltenden Statements wird das Thema Curriculum nicht weiter diskutiert.
Bei der Diskussion des Themas Leitlinien stand die mögliche juristische Problematik ganz im Vordergrund. Es sollte in neuen Leitlinien noch deutlicher als bisher klargestellt werden, dass ein begründetes Abweichen von Leitlinien möglich ist. Die Evidenzgrade sollten zurückhaltend bewertet werden, um den Operateur in seinen Entscheidungen nicht zu sehr einzuengen. Vorgeschlagen wird, als juristischen Experten Prof. Deutsch, Göttingen, hinzuzuziehen, bzw. ihn zur nächsten Tagung einzuladen.
Prof. Penkert erklärte sich bereit, die nächste Tagung in Hannover zu organisieren, am 19./20.02.2009, zeitgleich mit der in Seesen/Harz stattfindenden und von PD Becker/Helios-Klinik organisierten gemeinsamen Tagung der Sektionen Periphere Nerven und Schmerz der DGNC.
Internationale Kontakte des NervClub sollen derzeit noch zurückgestellt werden, werden aber als mittelfristiges Ziel formuliert.
Nach Diskussion über den Schwann-Preis, der von Prof. Schröder, dem Amtsvorgänger von Prof. Weis, der selbst nicht in den Preis involviert ist, gestiftet wurde und mit 1000 € dotiert ist, stellt Dr. Assmus einen Förderpreis der Stiftung Sibylle Assmus in Aussicht. Unter der Voraussetzung der Zustimmung des Kuratoriums könnte eine Summe von 5000 Euro für die Förderung von Projekten der Nervregeneration zur Verfügung gestellt werden. Drei mögliche Gutachter aus dem NervClub werden benannt.
Nahezu einheitlich sprechen sich die Anwesenden dafür aus, zunächst keine weiteren Mitglieder aufzunehmen. Dr. Assmus schlägt vor, das Spektrum der Experten um Dr. Kele für die Neurosonographie und zwei Grundlagenforscher (Molekularbiologe/in, Neurobiologe/in, Neuroanatom/in) zu ergänzen, die auch aus dem deutschsprachigen Ausland kommen können. Hierüber soll 2009 abgestimmt werden.
Weitere Nervchirurgen oder andere Experten aus dem Ausland könnten zukünftig als korrespondierende Mitglieder geführt werden.
Konsens erhält der Vorschlag, potentielle Mitglieder zunächst zu einem Vortrag einzuladen.
Kosten
Bislang insbesondere für die Website und das Logo entstandene Kosten wurden von Dr. Assmus und für die Tagung Aachen von PD Becker verauslagt. Eine Umlage von 100 € pro Mitglied wurde als ausreichend angesehen, um die laufenden Kosten zu decken. Eine Quittung hierüber wird von Frau Baumann ausgestellt.
Die Webseite wurde von Dr. Assmus mit Hilfe von Herrn Preuß/Ladenburg realisiert. Die Kosten für die Ersteinrichtung betrugen 260 Euro, die Serverkosten jährlich etwa 30 Euro (plus MWSt.). Für eine geplante englische Version und Aktualisierung wird mit ähnlichen Kosten zu rechnen sein.
Die Mitglieder bleiben auf der Homepage offen gelistet. Änderung der persönlichen Daten, eigene Websites usw. sollen ebenso wie allgemein interessierende Veranstaltungen Dr. Assmus zur Veröffentlichung mitgeteilt werden.
Publikationen der Mitglieder des NervClub können aus datenrechtlichen Gründen nur im geschützten Bereich als Volltext (PDF-Format) eingesehen werden.
Des Weiteren wird angeregt, allgemein verständliche Patienteninformationen über die wichtigsten Krankheitsbilder und diagnostischen Verfahren auf die Website zu stellen. Die Ausarbeitung erfolgt
- für die Bildgebung durch Bendszus
- für die neurophysiologische Diagnostik durch Schulte-Mattler
- für Nerventumoren durch Behr
- für fokale Neuropathien durch Scheglmann
- für traumatische Läsionen durch Mailänder, Penkert
- für Plexusläsionen durch Antoniadis, Becker, Penkert
- für Facialisparese durch Fr. Matthies
- für KTS (und demnächst KuTS) wird die Pat.Information der Leitlinie verwendet
Nach einem schönen Abendessen im Gewölbekeller des Schlosses wird der erste Tag des Treffens durch eine Kegelrunde erfolgreich abgeschlossen.
Am 15.2. wird die Tagung nach dem Frühstück im Hotel Mercure fortgesetzt.
Prof. Antoniadis berichtet über DRGs in der Plexuschirurgie: Die finanzielle Situation hat sich gegenüber 2006 deutlich gebessert: damals betrug der durchschnittlicher Erlös pro Plexus-OP etwa 2300 €, aktuell über neue DRG B07Z 7000 € pro Fall. Damit ist ein Defizit jetzt knapp vermeidbar.
Es schließt sich eine kontroverse Diskussion über ambulante oder stationäre OPs an, wobei mehrheitlich vor ambulanten langdauernden Eingriffen, besonders des Plexus, gewarnt wird.
PD Lassner/Aachen berichtet über die Entwicklung besiedelter Leitschienen als Ersatz für autologe Nerventransplantate und stützt sich hierbei auf aktuelle eigene Studien.
Die Tagung wird beschlossen mit zwei hochinteressanten Referaten von Frau Prof. Keilhoff/Magdeburg und Frau Dr. Haastert/Hannover aus der Grundlagenforschung.
Gegen 12 Uhr wird die Tagung mit einem abschließenden Statement von Herrn Becker beendet.
Protokoll Dr. K. Scheglmann